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Sonntag, 02. April 2023
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Weglassungen? Weiße Seiten? Geänderte Botschaften? (Fr. John Abberton)
Ich schreibe euch als ein Priester, der über fünfundzwanzig Jahre Erfahrung als ein geistlicher Begleiter einer mystischen Seele hat. Einige die das jetzt lesen, würden wahrscheinlich gerne fragen, wie ich überhaupt wissen könne, dass diese Frau eine Mystikerin ist. Die Antwort ist, dass gemäß den gebräuchlichen Regeln der Unterscheidung bei solchen ’Angelegenheiten’, und durch meine eigene Erfahrung, und die Erfahrungen anderer, die sie kennen, nebst der unbedingten Annahme derer, die ihre Schriften gelesen haben - sie nicht von der Lehre der Kirche abgekommen ist und meine wohlüberlegte Meinung ist, dass sie echt ist. Ein Priester der sein Doktorat durch eine fachkundige Studie der Mystik erworben hat, stimmt mit meinem Urteil überein; sie wurde auch durch einen Bischof als ’echt’ angenommen, der ihr sagte, dass er nie wirklich das "Hohelied" begriffen hatte, bis er ihre Schriften gelesen habe. Ich habe diese Frau, die mystische Seele, nicht erwähnt, um von Vassula wegzulenken, sondern um aufzuzeigen, dass ich zur Beurteilung dieser Themen einiges an Erfahrung und Kenntnis aufzuweisen habe. Als ein geistlicher Führer habe ich oft als ein "Bearbeiter" mystischer Schriften fungiert. Ist das möglich? Ist das erlaubt? Ich beziehe mich auf nichts anderes, als Wörter zu ändern, die offensichtlich falsch (was gewöhnlicherweise ein Fall von falscher Rechtschreibung ist) sind, und auch die Interpunktion zu ändern, damit die Sätze einfacher zu lesen und zu verstehen sind. Ich habe nicht die Bedeutung von Sätzen geändert, sondern versuchte die Bedeutung klarer hervortreten zu lassen. Diejenigen die inspirierte Botschaften schreiben sind nicht immer präzise in ihrer Wortwahl, ihrer Rechtschreibung oder in ihrer Interpunktion (obwohl man sagen muss, dass diese Fehler die Bedeutung der Botschaften selbst nicht ernsthaft entstellen oder unklar erscheinen lassen). Gott wählt manchmal Leute aus, die eine durchschnittliche Begabung haben, oder gar geringere Fähigkeiten als der Durchschnitt im Sprachgebrauch und ihrer Fähigkeit zu schreiben. Gewiss gibt es Fälle von Leuten, die kaum eine theologische Ausbildung haben, die die erhabensten Dinge schreiben, oft in einem Stil der darauf hindeutet, dass die "Botschaften" nicht von ihren eigenen Vorstellungen oder ihrem Unterbewusstsein herrühren. Gleichzeitig wirkt Gott durch ihre Menschlichkeit, und gewisse Schwächen bleiben bestehen. Manchmal können diese Schwächen irritieren, wie wenn ein schlecht buchstabiertes Wort oder ein Beispiel schlechter Interpunktion in einer Passage bedeutender dichterischer Schönheit vorkommt. Nach meiner Beurteilung wird dort, wo, in solchen Fällen, die Bedeutung durch eine einfache Änderung deutlicher hervorgebracht werden kann, in keiner Weise ein Eingriff (in das Werk) vorgenommen, wenn lediglich die notwendigen Korrekturen gemacht werden. In seinem Buch, "Wenn Gott Zeichen gibt" betont Fr. René Laurentin die Wichtigkeit von Interpunktion in den mystischen Schriften. Ich stimme dem zu. Was ich zuvor gesagt habe, muss man richtig verstehen: Es gibt einen enormen Unterschied zwischen dem Entfernen eines äußerst wichtigen Kommas und dem Ignorieren desselben - wenn man dabei die Bedeutung eines theologisch bedeutenden Satzes damit zerstört oder ändert, oder ob man weise Beurteilung anwendet, um die Bedeutung deutlicher herauszuarbeiten. In dem ich das sage, so muss ich mir eingestehen, ein oder zwei Fehler zu machen; ein Wort oder einen Satz abzuändern, und ich erst die Fehler entdecken kann, wenn ich meine Korrektur nochmals durchlese, so dass die Bedeutung eines Satzes oder einer Redewendung dadurch besser ausgedrückt wird, indem ich die ursprünglichen Fehler zulasse!
Solche Schriften wie jene die wir besprechen, sind nicht so einfach zu kategorisieren und müssen mit Sorgfalt gehandhabt werden. Es ist klar, dass es verschiedene Arten und Stufen von Lokutionen und inspirierten Schriften gibt. Obwohl Ähnlichkeiten zwischen den Schriften von Vassula Rydén, und der Art mit der ich seit über fünfundzwanzig Jahren zu tun habe, gibt, so gibt es doch auch Unterschiede.
Nach meinem Urteil sind die Schriften von Vassula von einer Qualität und Wichtigkeit, dass sie neben den Schriften der Hl. Katherina von Siena, und jüngeren Datums, derjenigen der Hl. Faustina eingeordnet werden können. Ich kann dies jedoch nicht über die Schriften der Mystikerin sagen, der gegenüber ich als geistlicher Führer fungiere. Ich wurde auch privat in anderen Fällen konsultiert. Ein junger Mann beeindruckte mich mit seinem theologischen Wissen und seinem ansprechenden Schreibstil. Er hatte fast keine theologische Ausbildung und hatte nichts geschrieben, seit er die Schule verlassen hatte. Seine Schriften waren klar und geistig herausfordernd. Ein Priester schaute nicht über seine eigene Nasenspitze heraus, und sagte zu ihm, er solle sich an einen Psychiater wenden (dadurch liess er seine Unkenntnis sogar in medizinischen Dingen erkennen). Dieser Fall ist interessant, weil nichts unternommen werden konnte, um seine Schriften zu veröffentlichen, aufgrund eines ungewöhnlich dominierenden Elternteils, der die Kontrolle darüber übernehmen wollte. Gott hebt den freien Willen nicht auf, und der Feind ist immer da und bereit, Dinge zu zerstören. Hat man echte geistige Gaben empfangen, so befreit das den Einzelnen nicht von allen Widersprüchen, Missverständnissen oder gar von Verfolgungen. Diejenigen, die so denken, leben, so wie wir zu sagen pflegen, nicht in der wirklichen Welt. Die mystische Theologie ist ein gewaltiges Gebiet, und ohne Zweifel gibt es viele, die danach trachten ihr Urteil über die Art von Schriften über die wir sprechen zu verbreiten, jedoch kaum Fachkenntnisse haben, wie man solche Dinge unterscheidet. Manchmal werden wilde Behauptungen gemacht - oft mit einer scheinbaren Autorität, die, allerdings, nicht durch Literaturnachweise, Zeitungen oder sogenannte Fachleute auf diesem Gebiet untermauert werden können. Kritiker sagen: "Vassula kann nicht echt sein, wegen...", und was folgt ist oft nichts anderes als eine durch Fehlinformationen gebildete Meinung oder eine grob vereinfachende Beurteilung, die als die absolute Wahrheit dargestellt wird. Wie Fr. René Laurentin dargelegt hat: Die Unterscheidung in diesen Angelegenheiten ist ein Frage (gut informierter) Urteilsbegründung. Wir folgen einer gewissen wissenschaftlichen Annäherung, indem wir solche Dinge unterscheiden, dennoch können wir keine Unfehlbarkeit in Anspruch nehmen. Ich kenne ein Beispiel, aus unserer Zeit, eines scheinbar echten "Mystikers", welcher sich seither als ’zweifelhaft’ herausgestellt hat. Das heißt nicht, dass diese Person von Anfang an nicht echt war. Der Feind ist nicht automatisch besiegt, weil jemand charismatische oder mystische Gaben erhalten hat; und sogar eine Heilige wie die Hl. Theresa kann vom Teufel getäuscht werden. Der vorherige Fall war durch eine Kombination ernsthafter Fehler, die von dem geistigen Führer gemacht wurden, sowie der leichtgläubigen Lobhudelei von "Anhängern" - wie auch einem unachtsamen Selbstbewusstsein seitens des "Mystikers", welche zu einer Tragödie führten.
Was Änderungen oder Auslassungen in den Schriften betrifft, die als "Das Wahre Leben in Gott" bekannt sind, hat Vassula ihre eigene Verteidigung dargelegt, die weiter unten in diesem Artikel zu finden ist. Der Gegenstand ist klar: Das Entfernen gewisser Passagen in mystischen Schriften oder geistigen Tagebüchern ist nichts Ungewöhnliches. Man kann Hinweise dazu in der Einleitung zum Tagebuch der Hl. Faustina finden, ich erinnere mich daran, wie ich Fr. Gobbi von der marianischen Priesterbewegung sagen hörte, dass sein geistiger Führer seine Beurteilung ausgeübt hat, hinsichtlich was aus seinen Schriften öffentlich gemacht werden sollte, und was zurückgehalten werden sollte. Dabei ist es auch nützlich, sich anerkannte Erscheinungen in Erinnerung zu rufen, während denen Unsere Liebe Frau "Geheimnisse" an die Seher gab, die nicht für die öffentliche ’Verkostung’ vorgesehen waren. Die Idee, dass absolut alles, was durch Gott mitgeteilt wird in solchen Fällen auch von jedermann eingesehen werden sollte, ist falsch - und zeigt, noch einmal, eine gewisse Unkenntnis - und sogar eine Naivität - in diesem Gebiet auf. Wie Fr. René Laurentin dargelegt hat, ist die Anklage gegen Vassula, dass sie einige wichtige Passagen oder Seiten "versteckt" habe, falsch. In einem Artikel wird sie zitiert, dass sie zugegeben hat, dass sie einige Seiten verbrannt hat. Wenn ich das sehe, dann muss ich schmunzeln. Ich würde gerne den Kritikern all die Niederschriften zeigen, die ich persönlich während über fünfundzwanzig Jahren gesammelt habe. Einige davon, nach meiner eigener Beurteilung, müssen nicht aufbewahrt werden. Was soll ich mit dieser Menge Papier anfangen? Zu Beginn benutzte Vassula keine Notizbücher, sondern Papier-Fetzen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es sehr schwierig ist, solche Zettel aufzubewahren - und besonders, sie von anderen zu bewahren, die sie sich nehmen und sie falsch verstehen. Nicht alle solche Schriften sind von gleichem Wert.
Wie wir von der Erklärung Vassula’s erkennen können, und von den Beteuerungen von Fr. René Laurentin, wurden frühere Passagen nicht versteckt oder geheim gehalten, sonst wären diese nicht in Umlauf gewesen (wie sie auf einer kritischen Internetseite zu sehen sind). Die einfache Bestätigung, dass einige Dinge verbrannt wurden, bedeutet nicht, dass wichtige oder entscheidende Botschaften zerstört wurden. Wie ich gerade aus meiner eigenen Erfahrung heraus erklärt habe, ist es manchmal notwendig, Seiten zu verbrennen. Was es in diesem Bereich der Unsicherheit oder Zweifel am meisten bedarf, ist ein Dialog, welcher diese Dinge besser unterscheidet. Ich habe den Eindruck, dass einige von den Kritikern Vassulas einfach darauf warten, und das nehmen, was sie als den nächsten Fehler oder Fehlschritt ansehen, damit sie den Finger ausstecken können und sagen können, "schaut euch das an!" Bedauerlicherweise (für sie!) schauen sich einige Leute die Dinge sorgfältiger an und mit größerer Unterscheidungsgabe als diese Kritiker. Wahrhaftig, als ein katholischer Priester, mit vierunddreissig Jahren Erfahrung, mit über zehn Jahren Erfahrung als ein Exorzist und als geistiger Führer einer mystischen Seele seit über fünfundzwanzig Jahren, kann ich keine substanzielle Kritik gegen Vassula und die Schriften, die als "Das Wahre Leben in Gott" bekannt sind, anführen. Fr. John Abberton B.A.
Empfohlene Lektüre: "Wenn Gott Zeichen gibt" von Fr. René Laurentin.
(Erhältlich bei Parvis-Verlag, CH-1648 Hauteille, E-Mail: buchhandlung@parvis.ch
(Es gibt jene, die es ablehnen irgend etwas zu lesen, was Fr. Laurentin geschrieben hat, doch um ihm gerecht zu werden, können wir uns kein Urteil erlauben, bis wir nicht wirklich seine eigenen Worte gelesen haben. Viel zu viele Urteile basieren auf Informationen aus Dritter, Vierter oder Fünfter Hand, und einige der Informationen, die Leute aufschnappen sind ungenau oder parteiisch. Dieses Buch ist eine sehr gründliche und begründete Verteidigung von Vassula, und verdient es, gelesen zu werden.)
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